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Knokemussen - Knackmuhs - Knochenmuss - eine plattdeutsche Namenskunde

Heute Morgen lag im Postkasten endlich das "Wörterbuch der Altmärkisch-Plattdeutschen Mundart" von Johann Friedrich Danneil, erschienen 1859. Danneil hat darin den plattdeutschen Wortschatz ins Hochdeutsche übertragen. An den im Anhang befindlichen Korrekturen kann man gut erkennnen, dass es wirklich eine umfassende und gewissenhafte Forschungsarbeit gewesen ist. Über das Buch erhalten wir Einblick in eine Sprache, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts noch gebräuchlich gewesen war, meine Großmutter Minna Emma Luise und meine Tante Edith sprachen sie noch.

Für den Namen "Knokemussen" lässt sich durch Danneils Arbeit jetzt mit ziemlicher Sicherheit herleiten, dass die beiden Grundvokabeln des Namens „Knochen“ und „Mus“ sind. Die Variante der slawischen Herkunft dürfte entfallen. Da Knochenmühlen zur Kalziumanreicherung des Düngers in der Landwirtschaft erst im 19. Jahrhundert aufkamen, legt das die Vermutung nahe, dass sich Knokemussen desweiteren vom „Knochen quetschen“ ableitet, was entweder auf die Kraft des Namensträgers (vergleichbar mit Knochenbrecher) oder auf die Tätigkeit des „Knochen quetschens“ (Zerquetschen von Knochen für die wiederum Kalziumanreicherung von Geflügelfutter)zurückzuführen ist. Allerdings bleibt unklar, wie lang sich letzteres zurückverfolgen lässt und ob es wirklich sinnvoll ist, onomastisch davon auszugehen, dass sich allein daraus ein Name ableitet.

Viele der Familienlegenden erzählen von der körperlichen Kraft und dem Wagemut der knackmusschen Namensträger, also gehen wir mal davon aus, dass der Name ein Ausdruck für die Kraft des Stammvaters unserer Familie war.

Übrigens findet sich im Wörterbuch auch die Vokabel Modderkul, also die Bezeichnung für das Mühlengut vor der Umbenennung in Uchtspringe. Mit der Beschreibung „eine Vertiefung, stark mit Moder (Schlamm, Pfütze, Dreck) gefüllt lässt sich ein Bild erahnen. Wir können übrigens auch davon ausgehen, dass Danneil als Heimatforscher in der Altmark auch unsere Mühle in der Modderkuhle gesehen hat. ausreichend groß war das Mühlengut und bekannte Persönlichkeiten waren dort. Es ist also nicht auszuschließen, dass mit der Vokabel Modderkul auch die Mühle 1859 ihren Einzug in das Wörterbuch gefunden hat.

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