Supervision
Supervision und Coaching zu unterscheiden ist nicht so einfach, weil die Grenzen fliessend sind. Klassischer Weise - so habe ich es 2008 in meiner Ausbildung gelernt - ist Coaching die Arbeit mit dem oder der Einzelnen. Supervision richtet sich an Teams oder Gruppen.
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In der Supervision lassen sich zwei Blickwinkel unterscheiden. Auf der einen Seite gibt es die Fachsupervision, die z.B. Fälle aus der Arbeitspraxis aufgreift und bearbeitet. Zielsetzung ist hier neue Sichtweisen auf den Fall, auf Hemmnisse und Ressourcen zu gewinnen. Als Supervisor schaffe ich dafür den Rahmen, den ich auch, unterstützt durch verschiedenen Methoden, moderiere.
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Die psychologisch-analytische Supervision widmet sich dem Verhältnis der Team oder Gruppenmitglieder untereinander. Wer nimmt welche Rolle ein? Welche Hierarchien gibt es - formal oder verdeckt? Welche Kommunikationswege und -arten werden genutzt und welche nicht - was ist der Hintergrund? Auch hier gibt es eine Vielzahl an methodischen Möglichkeiten, sich diesen Fragenstellungen zu widmen. Meine Aufgabe als Supervisor ist hier, dafür Sorge zu tragen, dass es einen Rahmen gibt der eine ausgewogene Kommunikation aller Beteiligten ermöglicht und dass Schutzraum und Erprobungsraum für die Teilnehmer*innen zur Verfügung stehen.
Supervision kann Teams oder Gruppen ermöglichen, Fragen miteinander zu klären, für die es im Arbeitsalltag keine Zeit und keinen Raum gibt und deren Bearbeitung die Begleitung eines externen Moderators gut tut. Supervision soll in diesem Sinne emanzipatorisch wirken und den Beteiligten ermöglichen miteinander neue Wege des Umgangs und neue Ressourcen zu entdecken, um künftigen Fragen und Aufgabenstellungen begegnen zu können.